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Mehr als Schadenfreude & Weltschmerz: Internationale Unübersetzbarkeiten

Mit etwa 5,3 Millionen Wörtern und ca. 120 Millionen Muttersprachlern ist Deutsch eine der am weitesten verbreiteten Sprachen in der EU. Weltweit bekannt und teilweise in andere Sprachen adaptiert sind auch bestimmte unübersetzbare Begriffe wie „Weltschmerz“ oder „Fernweh“. Doch solche Unübersetzbarkeiten gibt es auch in vielen anderen Sprachen.

Von Norwegen bis Indonesien

Starten wir mit unserer sprachlichen Weltreise im hohen Norden. Unter dem im Dänischen und Norwegischen verbreiteten „hygge“ können sich sicher viele etwas vorstellen. Gemeint ist ein Ort, an dem man Wärme, Zufriedenheit und Freundschaft fühlt. Schwieriger wird es da schon bei dem schottischen Wort „tartle“. Die Schotten beschreiben damit einen Moment, wenn man jemanden auf der Straße trifft und zurückgrüßt, ohne dass man genau weiß, ob bzw. woher man die Person kennt. Unübersetzbar ist auch das tschechische „Prozvonit“: Hiermit wird die Situation benannt, wenn man es bei einem Handyanruf nur kurz klingeln lässt, damit der andere zurückruft und man selbst Geld sparen kann. Weiter südlich in Spanien gibt es zudem das Wort „duende“, welches die unerklärliche und kraftvolle Wirkung eines Kunstwerks beschreibt. Und in Indonesien wird es richtig lustig: „Jayus“ bedeutet, dass man lachen muss, weil ein Witz besonders schlecht wiedergegeben wurde.

Deutsche Lehnwörter in anderen Sprachen

Gerade im englischsprachigen Raum, aber auch teilweise in anderen Ländern, haben es einige unübersetzbare deutsche Wörter sogar geschafft, sich als sogenannte Lehnwörter zu etablieren. Bekannt sind hier neben der „Schadenfreude“, die wirklich nur mit Umschreibungen übersetzt werden kann, vor allem „Weltschmerz“, „Zeitgeist“ oder die „Engelsgeduld“. Auch das „Fernweh“ als Gegensatz zu Heimweh hat Eingang in andere Sprachen gefunden.